|
Dem aufmerksamen Beobachter kann das allgemeine Unbehagen über die Entwicklung in Politik, Wirtschaft und Kultur kaum entgehen. Es hat den Anschein, als ob die Basis unseres Lebens im ethischen Denken und christlichen Glauben wegbröckelt. Mehr noch, dass weder die europäische Kultur noch deren Wurzeln verteidigt und bewahrt werden wollen. Wenn heute wieder nach Oswald Spenglers „Der Untergang des Abendlandes“ gefragt und sein Buch neu aufgelegt wird, ist das ein Alarmzeichen! Wer begreifen will, was wir heute zu verlieren drohen, ja, man mag es kaum glauben, freiwillig aufzugeben im Begriff sind, sollte zu dem jetzt erschienen informativen Buch „Kirche - Macht - Geschichte“ greifen. Die Autorin Roma Freifrau von Grießenbeck spannt in jedem der zwölf Themen Brücken aus der Vergangenheit in die Jetztzeit.
Was ist mehr an dem Werk zu loben? Die elegante, klare, schnörkellose und deutliche, von Phrasen und Gemeinplätzen freie Sprache? Die Fülle belegter Tatsachen, die sich zum Bilde runden? Oder das mutige, ideologiefreie Urteil über Menschen, Taten und Ereignisse?
Das ansprechend illustrierte Buch erklärt eindrucksvoll und überzeugend was in unserer heutigen Welt bedroht ist, wie es wurde, wie es bis heute wirkt und was verloren zu gehen scheint. Es sollte einen weiten Leserkreis erreichen und weiter empfohlen werden, denn es spricht Themen an, deren Behandlung in beschämender Weise tabuisiert wird! Die Verfasserin beweist Mut beim unmissverständlichen Nennen von „Ross und Reiter“. Sie lässt den beeindruckten Leser nachdenklich und wissend zurück. Dieser legt das Buch in der Überzeugung beiseite, dass unsere europäisch/deutsche Geschichte, unsere abendländische Kultur der Bewahrung, Verteidigung und Überlieferung wert ist.
V.S.
|